Mit großer Mehrheit hat die Gemeindevertretung Höchst am 13. Februar dem gemeinsamen Antrag der Fraktionen von GRÜNEN, KAH und SPD zugestimmt, den Beschluss vom 25. Januar 2021 aufzuheben, der die Errichtung von Windenergieanlagen (WEA) auf Flächen im Gemeindegebiet ablehnt.
In ihrer Begründung haben die drei Fraktionen dargelegt, dass Hessen spätestens 2045 seinen Strom- und Wärmebedarf vollständig aus Erneuerbaren Energieträgern decken muss, um die verbindlich festgelegten Ziele einzuhalten. Auch die Gemeinde Höchst als Klima-Kommune Hessens hat sich bereits 2017 dem Ziel verpflichtet, bis 2045 klimaneutral zu sein. Gerade die aktuellen Entwicklungen im Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg (Energiekrise, Import-Abhängigkeit, steigende Preise), die verheerenden Folgen der Klimakrise wie Überschwemmungen, Dürren und Waldbrände sowie das dramatisch fortschreitende Artensterben zeigen, dass der Umstieg von fossilen zu erneuerbaren Energieträgern beschleunigt werden muss. Die geplante Abkehr von fossilen Energieträgern wie Kohle, Öl und Gas und die kurz- und mittelfristige Stromknappheit in Europa erfordern den schnellen und nachhaltigen Ausbau von Anlagen, die Wind- und Solarenergie zur Stromerzeugung nutzen. Auch die Gemeinde Höchst sollte ihren Beitrag dazu leisten, indem sie die umweltverträgliche Stromerzeugung mittels Windenergieanlagen (WEA) und Fotovoltaikanlagen ermöglicht. Im Teilplan Erneuerbare Energien des Regionalplans Südhessen ist für Höchst eine Vorrangfläche für Windenergie (VRG 2-138) im Grenzgebiet der Gemarkungen Höchst und Bad König ausgewiesen. Diese Vorrangfläche war auch im gemeinsamen Flächennutzungsplan Windkraft des Odenwaldkreises als solche ausgewiesen. Für die Fläche VRG 2-138 hat das Unternehmen PNE bereits einen Antrag auf Errichtung und Betrieb zweier WEA beim Regierungspräsidium Darmstadt eingereicht. Ein zweiter Projektierer hat sich Grundstücke in dieser Vorrangfläche gesichert. Absprachen mit den Projektierern sollen möglich sein, Informationen eingeholt, die lokale Wertschöpfung gestärkt und auch finanziell sollte die Kommune von der Errichtung der WEA in ihrer Gemarkung profitieren können“, so die Grünen-Fraktion. Dieser lokal bzw. regional erzeugte Strom leistet einen nachhaltigen und solidarischen Beitrag zur Sicherung der Stromerzeugung in Hessen. Die Einhaltung des Natur- und Artenschutzes bei Bau und Betrieb der Windenergie-Anlagen ist Teil des Genehmigungsverfahrens, das die GRÜNEN-Fraktion kritisch begleiten und in dem sie insbesondere auf den Schutz der Avifauna und ökologisch wertvoller Waldbestände achten wird.
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